Berufsausbildung

Die AHK Rumänien setzt sich für die Implementierung und Durchführung von Ausbildungs-maßnahmen nach dem Vorbild der deutschen dualen Berufsausbildung ein. Das duale System stellt eine enge Verzahnung von theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalten sicher, so dass Unternehmen in die Ausbildung von Fachkräften investieren, die den tatsächlichen Bedarf des Unternehmens entsprechen.

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Die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften ist seit vielen Jahren eines der Schwerpunktthemen für potentielle Investoren und etablierte Unternehmen in Rumänien. Aber nicht nur für ausländische Investoren ist dieser Bereich von besonderer Bedeutung, sondern auch die strukturellen Veränderungen der rumänischen Wirtschaft machen das Thema der Qualifizierung von Arbeitskräften zu einem immer wichtiger werdenden Aspekt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Im Folgenden stellen wir Ihnen das aktuelle duale Berufsbildungssystem in Rumänien vor, das stark an das deutsche duale Ausbildungssystem angelehnt ist.

Zugangsvoraussetzung

Schüler, die die 8. Klasse erfolgreich abgeschlossen haben, d.h. 14- bis 15-Jährige, können sich nun für eine berufliche Ausbildung entscheiden. Zugang haben ebenfalls Personen, die bei Vollendung der Berufsbildung maximal 26 Jahre alt sein werden, das Gymnasiums abgeschlossen haben, jedoch nachher die Studien aufgegeben haben.

Dauer der Ausbildung /Gewichtung von Theorie und Praxis

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Das erste Jahr beinhaltet 80% theoretischen und 20% praktischen Unterricht. Das zweite Jahr beinhaltet dann 40% Theorie und 60% Praxis. Das dritte Jahr beinhaltet dann nur noch 28% Theorie und 72% Praxis. Der praktische Teil gewinnt also stark an Bedeutung. Der Unterricht kann auch in der Sprache der Minderheiten (z.B. Deutsch) stattfinden. Der theoretische Unterricht findet in einer Berufsschule (-klasse) und der praktische Unterricht im Unternehmen („Partnerbetrieb“) statt.

Mitsprache der Unternehmen

Die gesetzlichen Voraussetzungen sind flexibel und lassen der Wirtschaft einen relativ großen Handlungsspielraum. So hat das Unternehmen Einfluss auf die angebotenen Ausbildungsgänge und kann die Lehrpläne mitgestalten (bis zu max. 20% des Inhaltes). Die praktische Ausbildung im Unternehmen ist flexibel gestaltbar, in enger Absprache zwischen Berufsschule und Unternehmen. Der praktische Unterricht wird von einem Tutor (Ausbilder) begleitet, der vom Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Das Unternehmen hat Mitspracherecht im Schulrat. Das Unternehmen ist auch an der Ausarbeitung der Prüfungsaufgaben und an der Prüfungskommission involviert. Es gibt keine Ausbildungsvergütung, jedoch muss das Unternehmen ein Stipendium von 200 RON/Monat dem Azubi auszahlen.

Abschluss

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Schüler ein Ausbildungszeugnis, entsprechend dem Europäischen Qualifikationsrahmen, EQF 3. Anhand des Ausbildungszeugnisses können die Schüler sofort nach Ausbildungsabschluss eingestellt werden. Nach Abschluss der Ausbildung gibt es auch die Möglichkeit, sich in die 11. Klasse eines Lyzeums einzuschreiben, um dann das rumänische Abitur abzulegen.

So unterstützen wir Sie

Auf Grundlage einer strategischen Personalentwicklungsplanung, bieten wir berufliche Ausbildungsmodelle in Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen an. Neben der kompletten Organisation von umfassenden Fortbildungsmaßnahmen stehen wir Ihnen zu folgenden Themenbereichen zur Verfügung:

  • Beratung und Informationen zum rumänischen Ausbildungssystem;
  • Entwicklung und Koordination von kompletten Ausbildungsprojekten;
  • Organisation und Koordination von Prüfungen nach deutschen Standards;
  • Ausbildung der Ausbilder (AdA oder AeVo) Kurse und Prüfungen.