Für die meisten Befragten bleibt die aktuelle Geschäftslage unverändert, 43,1% blicken optimistisch auf ihre Geschäfte für die kommenden zwölf Monate. Die Konjunkturerwartungen hingegen haben sich verschlechtert. Nur noch 12% der befragten Unternehmen meinen, dass sich die konjunkturelle Entwicklung vor Ort in den nächsten 12 Monaten verbessern wird, während 44,8% glauben, dass diese unverändert bleibt und 43,1%, dass sich die konjunkturelle Lage verschlechtert.
Die Investitionsbereitschaft hat sich im Vergleich zur Frühjahrsumfrage weiter abgeschwächt. Viele Unternehmen planen, ihre Ausgaben zu reduzieren (24,1%) und mehr als 10% geben an, keine Investitionen zu tätigen. Die Beschäftigungsabsichten haben sich spürbar eingetrübt. So rechnet ein Viertel der Befragten mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahl in den nächsten zwölf Monaten.
Als größte Risiken bei den Standortfaktoren sehen die deutschen Unternehmen in Rumänien die steigenden Arbeitskosten (32%), die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (31%) und die geringe Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen (31).
Die Umfrage zeigt, dass gestiegene Kosten die Unternehmen in Rumänien vor große Herausforderungen stellen. Während Arbeits- und Vorproduktkosten deutlich zunehmen, geraten die Unternehmen unter hohen Druck, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
„Die Zeiten, in denen Rumänien als ‚Low-Cost‘-Standort galt, sind längst vorbei. Unternehmen stehen heute vor stark gestiegenen Arbeitskosten – der Bruttomindestlohn stieg von 2.230 RON / 453 EUR in 2021 auf 3.700 RON / 749 EUR in 2024 – und gestiegenen Input-Preise, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich belasten. Unternehmen müssen neue Strategien entwickeln, um in einem anspruchsvolleren Marktumfeld erfolgreich zu bleiben.“
Sebastian Metz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Rumänien.