Seit dem 6. Oktober ist die Republik Moldau Teil des einheitlichen Euro-Zahlungsraums (SEPA), eines Systems, das 41 europäische Länder umfasst und Bürgern sowie Unternehmen schnelle, sichere Überweisungen in Euro zu geringen Kosten oder sogar ohne Gebühren ermöglicht – so wie es in der Europäischen Union (EU) üblich ist.
Der Beitritt der Republik Moldau zu diesem System bringt den Bürgern, einschließlich der Diaspora, den Unternehmen und der Wirtschaft insgesamt sofortige Vorteile, so die Nationalbank der Republik Moldau (BNM).
Wenn früher eine internationale Überweisung zwischen 20 und 200 Euro kostete, wird sie nun nach denselben Standards und Tarifen wie in der EU abgewickelt – für nur wenige Euro oder sogar kostenlos.
Die BNM betont, dass Überweisungen schneller und kostengünstiger in der Moldau ankommen werden, „was bedeutet, dass mehr Geld direkt im Budget jedes Verbrauchers bleibt“.
Vor dem SEPA-Beitritt musste ein Bürger, der eine Überweisung von 500 oder 1.000 Euro erhielt, eine Gebühr von 20–25 Euro zahlen. Jetzt sinken die Kosten auf 1 Euro oder sogar 50 Cent. Bei höheren Beträgen, zum Beispiel bei Überweisungen über 70.000 Euro, betrug die Gebühr bisher 210 Euro – nach dem Beitritt zu SEPA könnte sie nur noch 2 Euro betragen.
Vorteile für Unternehmen
Für die Geschäftswelt beseitigt SEPA Barrieren und stellt moldauische Unternehmen auf Augenhöhe mit europäischen Unternehmen.
Laut der Zentralbank in Chișinău wurden im vergangenen Jahr etwa 830.000 Euro-Transaktionen zwischen Moldau und SEPA-Ländern durchgeführt, mit einem Gesamtwert von 11,8 Milliarden Euro – das entspricht über 3.200 Zahlungen pro Tag im Wert von etwa 45 Millionen Euro.
Die BNM erklärt, dass diese Finanzströme nach dem Beitritt zu SEPA viel effizienter und kostengünstiger abgewickelt werden können.
Moldau wird nach dem SEPA-Beitritt sofort etwa 12 Millionen Euro pro Jahr sparen, mittelfristig bis zu 20 Millionen Euro. Dieses Geld bleibt in der Wirtschaft für Investitionen, Geschäftsentwicklung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Der SEPA-Beitritt sendet ein starkes Signal von Stabilität und Glaubwürdigkeit an internationale Partner und Investoren, so die BNM.
Teilnehmende Banken an SEPA
In der ersten Phase haben acht der elf Geschäftsbanken in Moldau den SEPA-Teilnehmerstatus erhalten und können Euro-Zahlungen nach denselben Standards wie in der Europäischen Union abwickeln. Es handelt sich um: Victoriabank, MAIB, OTP Bank, Moldincombank, Fincombank, Pro Credit Bank, Eximbank und Energbank.