Rumänien tritt offiziell dem Club der europäischen Volkswirtschaften mit bedeutenden IT-Dienstleistungsexporten bei und markiert damit einen Paradigmenwechsel: Im Jahr 2025 wird die IT&C-Branche laut der jüngsten Studie der ANIS (Arbeitgeberverband der Software- und Dienstleistungsindustrie) zum größten Dienstleistungsexporteur des Landes.
Der Sektor erzielte 2024 einen Umsatz von 23,6 Milliarden Euro, wobei die reine IT 17,7 Milliarden Euro ausmachte – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr, selbst in einem schwierigen makroökonomischen Klima. Gleichzeitig bleibt der direkte Beitrag zum BIP mit 6,67 % hoch, ein klares Zeichen dafür, dass die IT-Branche nicht mehr nur eine „Nische für Spezialisten” ist, sondern ein echter Wirtschaftsmotor.
Rumänien hat derzeit fast 196.000 IT-Fachkräfte, und die Gehälter in diesem Bereich sind auf durchschnittlich über 15.000 Lei/Monat gestiegen. Der Steuerbeitrag pro Arbeitnehmer ist der höchste in der Wirtschaft – fast 90.000 Lei/Arbeitnehmer.
Gleichzeitig hat die Branche über 2 Milliarden Lei in Forschung und Entwicklung investiert – ein klares Zeichen dafür, dass es nicht mehr nur um Outsourcing geht, sondern um Ökosysteme, die Produkte und Innovationen hervorbringen.
Genau hier liegt jedoch die Herausforderung: Die Abschaffung der Steuervergünstigungen für IT-Mitarbeiter birgt die Gefahr, ein großes Ungleichgewicht zu schaffen. Schätzungen der ANIS zeigen einen möglichen Rückgang der Rentabilität zwischen -8,8 % und -17,6 %, von dem insbesondere KMU betroffen sind, die 97 % der Unternehmen in diesem Bereich ausmachen.