Chișinău (ADZ) – In der Republik Moldau hat die proeuropäische Regierungspartei PAS um Staatspräsidentin Maia Sandu die am Sonntag gestiegene Parlamentswahl überdeutlich gewonnen: Sie fuhr 50,1 Prozent der abgegebenen Stimmen ein – ein Ergebnis, das ihr 55 der insgesamt 101 Mandate und damit die Mehrheit in der neuen moldauischen Legislative sichern dürfte.
Das prorussische Wahlbündnis „Patriotischer Block“ der Sozialisten und Kommunisten kam auf 24,1% der Stimmen, womit es mit 26 Mandaten rechnen kann. Das Bündnis „Alternative“ des prorussischen Bürgermeisters von Chișinău, Ion Ceban, erhielt 7,9% der Stimmen, was 8 Mandate voraussetzen dürfte, während die Kleinpartei „Unsere Partei“ des Oligarchen Renato Usatîi auf 6,2% kam und damit auf 6 Mandate hoffen darf. Als letzte politische Kraft schaffte die Partei „Demokratie daheim“ des wenig bekannten Politikers Vasile Costiuc mit 5,6% den Sprung ins Parlament, womit der moldauische Ableger der rumänischen rechtspopulistischen AUR ebenfalls mit 6 Mandaten rechnen kann.
Staatspräsidentin Sandu bedankte sich noch am Wahlabend bei Bürgerinnen und Bürgern für ihre Wahlbeteiligung – sie alle hätten „die Zukunft des Landes weit über die kommenden vier Jahre hinaus geprägt“.
Die Parlamentswahl war vor dem Hintergrund einer präzedenzlosen Wahlbeeinflussung Russlands, sowohl durch digitale Stimmungsmache als auch durch Stimmenkauf, gestiegen – der Kreml setzte nämlich alles daran, um Moldaus Beitrittsverhandlungen zur EU zu stoppen und das Land erneut seiner Einflusssphäre einzuverleiben. Der Wahlsonntag selbst wurde von massiven Cyberattacken auf die moldauische Wahlbehörde und Bombendrohungen gegen mehrere Wahllokale im Ausland überschattet. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,1 Prozent.