Kaum ein Fest steht so sehr für ein regionales Identitätsmerkmal wie das Oktoberfest. Doch längst ist es weit mehr als ein lokales Volksfest: Die „Wiesn“ ist heute ein globales Kulturphänomen mit Ablegern von Kanada über Brasilien bis nach Asien: Das Fest in Qingdao in China gilt mit 3 bis 4 Millionen Besuchern als das größte Oktoberfest Asiens. In Blumenau in Brasilien veranstaltet die ehemalige deutsche Kolonie seit 1984 das zweitgrößte Fest weltweit (ca. 800.000 Besucher), und das Kitchener-Waterloo in Kanada ist mit rund 700.000 Gästen das größte Oktoberfest Nordamerikas.
Weltweit feiern jedes Jahr Millionen Menschen nach bayerischem Vorbild – mit Bierzelten, Blasmusik und Trachten. In manchen Fällen fungieren diese Veranstaltungen als touristische Leuchttürme, in anderen als lokale Hommagen mit internationalem Flair. Der Kern bleibt: Dirndl und Lederhose fungieren als sichtbare Symbole bayerischen Lebensgefühls und senken Schwellen, ins Fest einzutauchen.
Damit wird das Oktoberfest zum Paradebeispiel dafür, wie sich regionale Tradition zur globalen Marke wandeln lässt – und wie ein lokales Kulturgut zu einem Soft-Power-Instrument werden kann.
Mehr als nur Bier und Brezn: Die Wirtschaftskraft der Wiesn
Das Oktoberfest ist ein signifikanter Wirtschaftsfaktor, dessen positive Effekte weit über die Theresienwiese hinausreichen. Es generiert nicht nur Umsätze für die Wiesn-Betriebe selbst, sondern belebt die gesamte Region.